Freitag, 3. August 2012

Gefühl: Zwei Blickwinkel

Früher oder später stehen die meisten Paare vor der Frage: "Zusammenziehen ja, aber wie?"


Gerade wenn es um ein gemeinsames Heim geht, wie zum Beispiel einem Häuschen, hat wohl jeder seine eigenen Vorstellungen - und schon vor der Planung werden Ideen gesponnen vom perfekten Haus. Während sich der eine ganz klassisch ein gemütliches Nest mit weißen Vorhängen, Echtholzmöbeln und Garten ausmalt, reifen im anderen die Träume vom "virtual home" - von unten bis oben durchdigitalisiert inklusive einer Fernbedienung, die selbst den Bräunungsgrad des Toastbrotes noch vom Bett aus steuern kann.


Zwei Blickwinkel, www.liebenswuerdig.com
So oder so ähnlich hatte sich das auch bei Herrn M. und mir zugetragen. Jeder für sich spann seine Gedanken um das Wort "zuhause" anders. Obwohl wir viel miteinander träumten und da auch zu formulieren versuchten, hatten wir trotzdem viele unterschiedliche Bilder vor Augen*: 


*Sowas kennt ihr bestimmt auch, vielleicht in etwas abgewandelter Form :)
Hätten wir beide vor nicht allzu langer Zeit unsere Gedanken in ein Bild gefasst, würde das ungefähr so aussehen:


Traumhäuser, www.liebenswuerdig.com

Doch zum Glück haben wir irgendwann festgestellt, dass unsere Vorstellungen ein klitzekleines Bisschen voneinander abweichen. Wahrscheinlich als ich über das Design des begehbaren Kleiderschranks brütete, während Herr M. gerade den Lautsprecherkatalog in Händen hielt. Uns wurde klar, dass es trotz des gemeinsamen Ziels und der damit verbundenen Harmonie nicht selbstverständlich ist, das gleiche zu meinen wenn man vom selben spricht.




Zugegeben - anfangs war es schon sehr schwierig, unsere Vorstellungen unter einen Hut zu bringen. Möchte doch niemand auf die eigenen Wünsche verzichten! Mittlerweile klappt es jedoch sehr gut, indem wir einfach noch klarer formulieren, was uns gefällt. Mit Bildern und Fotos zum Beispiel. So wird aus dem Begriff „Bigsofa“ nicht das opulente Schlafgemach im pompösen Stil von Ludwig dem XIV., sondern eine gemütliche Sitzgelegenheit, auf der auch gern geschlafen werden darf. 


Nun wo das erste Renovierungswochenende bevorsteht, können wir beruhigt sagen, unseren eigenen gemeinsamen Stil gefunden zu haben. Und das auch noch, ohne die Individualität des Einzelnen auf der Strecke zu lassen.


Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich? Dass manche Dinge trotz augenscheinlicher Gleichheit dann doch ganz anders sein können, je nachdem durch wessen Blickwinkel man sie betrachtet? Ich muss da immer an den thailändischen Spruch „same same but different“ denken, der dort an jeder Straßenecke auf den T-Shirts prangt.


Ich bin gespannt und wünsche euch ein traumhaftes Wochenende!


Conny


PS: Ich freue mich darauf, euch im nächsten Post endlich die neu gestrichenen Stühle zeigen zu können!

16 Kommentare:

  1. Ich ziehe auch bald mit meinem Freund zusammen in die erste gemeinsame Wohnung (obwohl wir schon seit 4 Jahren zusammenwohnen). Es ist nicht einfach, aber man muss seine Wünsche klar formulieren und kompromissbereit sein. Er will die Küche zum Beispiel Knallgrün streichen. Dafür streiche ich eines der Zimmer in Flieder. Und so weiter und so fort :)

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    1. Genau das macht es dann auch so schön, find ich - da entsteht ein Stilmix, der vorher undenkbar wäre. Kann man ja eigentlich "Patchwork-Style" nennen.

      Vielleicht habt ihr es etwas leichter, weil ich euch doch schon recht lange kennt, bevor ihr den Schritt wagt :)

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  2. *g* icvh denke, der wichtigste Teil ist, dass jeder sich wohlfühlen kann. Mein Mann hat die Garage unbedingt gebraucht, da kann er stundenlang werkeln, ohne mich zu stören und ich hab meine bequeme Couch zum Fernsehen. Wenn ich telefonieren will, muss ich aus dem Zimmer, also brauhe ich eine Alternative zur Couch -> Schlkafzimmer. Und so mus sman gucken, dass man sich arangiert. Das mit dem Garten kenne ich, er will am liebsten alles betonieren und grün streichen, weil ICH ja nie rasenmähe ^^

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    1. *lach* das ist aber auch mal eine Alternative - grüner Beton anstatt Gras. Klingt jedenfalls sehr pflegeleicht!

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  3. wie gut ich das doch kenne ... wir planen gerade unseren garten und reden regelmässig aneinander vorbei. das liegt aber einfach daran, dass männer und frauen ganz anders beschreiben - denke ich mal ;-)
    aber wir helfen uns auch immer mit bildern, das funktioniert auch sehr gut bisher.
    am wichtigsten ist doch, dass sich beide hinterher zu hause fühlen!

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    1. Ja, da hast du sehr recht! Und vor allem macht es das unglaublich spannend, wenn sich Stile vermischen und dadurch etwas völlig neues entsteht, in dem man sich noch viel woher fühlt als gedacht.

      Gartenplanung - davor stehe ich auch grad. Werde dazu im September einen Workshop bei Sepp Holzer machen, um mir Tipps zu holen wie ich das ganze am besten plane, ohne zu viel in die Natur einzugreifen.

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  4. Sehr süß, diese Tabelle hat mich köstlich amüsiert. Ich ziehe bald mit meinem Freund in eine WG, aber da werden wir uns (hoffentlich) in Stilfragen nicht so in die Haare kriegen, denn jeder kann ja sein eigenes Zimmer gestalten.

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  5. Die Entwicklung dieses Blogs gefällt mir leider gar nicht.
    Erst mein absoluter Lieblingsblog, dann Totenstille und jetzt Posts, die wirklich gut geschrieben sind (an Conny)...aber für mich hier nichts zu suchen haben.
    Schade- ich wünsche euch weiterhin alles Gute.
    Liebe Grüße
    Lisa

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    1. Liebe Lisa,

      ich habe mir wirklich Gedanken darüber gemacht inwiefern ich mich hier an dieser Stelle und auf meinem Blog zu dem, was du geschrieben hast äußern soll. Natürlich ist es sehr schade, dass dir die Entwicklung des Blogs nicht gefällt. Aber auch ich habe noch ein Leben neben dem Blog und zwar eines, das mir in letzter Zeit nicht den Raum dazu gelassen hat um mich entsprechend um den Blog zu kümmern. Ich denke nicht, dass ich mich für sowas rechtfertigen oder entschuldigen muss, schließlich bin ich es niemandem schuldig hier irgendwas zu schreiben.

      Aus oben genanntem Grund habe ich nun nach einer Cobloggerin gesucht und bin sehr froh, dass Conny Lust und Zeit hat hier mit zu schreiben. Gerade weil sie Themen behandelt, die nicht unbedingt etwas mit Kosmetik zu tun haben. Der Blog hieß ursprünglich nicht umsonst "Kunterbuntes aus meinem Alltag" - es war nie mein Ziel einen reinen Kosmetikblog zu führen. Schade, dass dir diese Entwicklung nicht gefällt, aber es ist ja bekanntlich immer schwer es allen irgendwo recht zu machen.

      Liebe Grüße,
      Samira

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    2. Nein, um Gottes Willen sollst du dich nicht rechtfertigen- da hast du mich falsch verstanden.
      Ich habe einen heiden Respekt vor allen, die sich so zeitintensiv um ihren Blog kümmern- könnte ich neben meinem Studium nicht.
      Vielleicht waren meine Worte falsch gewählt, aber ich wollte auf keinen Fall "Anklage erheben" ;)
      Ich vermisse einfach sehr deine AMU's, Reviews und und und.... für mich persönlich warst du eben immer ein kunterbunter Kosmetikblog, besonders deine AMU's sind mir immer im Gedächtnis geblieben, und deshalb empfinde ich persönlich Connys Stil eben als nicht so passend für diesen Blog. Aber ich bin nur eine Leserin unter vielen, und ich denke es gibt sehr viel mehr denen es sehr gut gefällt.
      Liebe Grüße
      Lisa

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  6. Die Meinungen meines Freundes und mir gehen schon öfters mal auseinander. Aber irgendwie bekomme ich am Ende immer recht*lach* er vertraut auf meinen GEschmack und findet, dass es bei mir eh immer am gemütlichsten ist, also hab ich auch die meiste Ahnung. *Hach* das ist liebe! ;o)

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  7. Im Hause Brot steht dieses Thema auch spätestens im nächsten Jahr an. Da werden die beiden Brotboxen zusammen gewürfelt.
    Hängt jetzt nur davon ab, wann Männe hier in der Gegend eine geeignete Arbeitsstelle findet. Leider führen wir derzeit noch eine Fernbeziehung, was uns beide nervt.
    Da er aber nicht wollte, dass erst jeder seine eigene Wohnung hier hat, sind schon mal die Fühlerchen etwas ausgefahren.

    Grob dachten wir an ein kleines Miethäuschen, da auch in den nächsten Jahren Nachwuchs geplant ist und wir nicht sofort wieder umziehen möchten, sobald der Test positiv ist.

    Einig sind wir uns aber nur in den Punkten Miethäuschen in einem kleinen Ort, nahe seiner Arbeit. Und jeder bekommt sein Zimmer. Ja ^^ Richtig gelesen. Wir sind eben etwas anders... Aber da wir ähnlich verrückt sind, funktioniert das bei uns wohl so gut.

    Bei der Einrichtung und der Wahl des richtigen Objektes wird es wohl öfter rumpeln. Da aber wenigstens jeder seinen Raum hat, muss nicht jedes Teil diskutiert werden :)

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    1. So ein gemütliches Brotkörbchen ist schon was feines, hm? :)
      Noch dazu wenn Krümelchen geplant sind!

      Ich kann das mit dem Zimmer schon bisschen nachvollziehen. Es soll also jeder zumindest einen Rückzugsraum bekommen?
      Oder wirklich ganz als das Reich eines jeden und jedes Brot liegt abends im eigenen Bettchen? Da würd ich wahrscheinlich vor Sehnsucht vergehen...

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    2. Ja. Aber etwas nervös sind wir trotzdem. Ist ja dann doch plötzlich alles ganz anders. Und die Krümelchen müssen schon noch etwas warten... Bis dahin müssen die beiden Neffen und das Patenkind herhalten :)

      Naja. Bei uns ist das wohl schon eine getrennte Sache. Liegt aber daran, dass er der absolute Frühaufsteher ist. Selbst nach zwei Wochen Urlaub steht er spätestens gegen 7 Uhr auf. (Fängt auch gegen 5:30 Uhr an zu arbeiten). Dann immer schwierig, mich dabei nicht zu wecken. Er watschelt erst mal zum Bäcker. Liest im Anschluss beim Frühstück in Ruhe die Zeitung und wuselt dann schon rum. Ich bin hingegen eine totale Nachteule. Ich arbeite gerne bis in die Nacht hinein und muss da wiederum aufpassen, ihn nicht zu wecken. Auch lese ich eigentlich immer zum Einschlafen. Das macht ihn wahnsinnig, da er vom Licht natürlich wach wird... Auch schläft er sehr unruhig. Er zappelt mit den Beinen die ganze Zeit und ich bekomm nicht selten blaue Flecke davon. Schnarchen tun wir auch beide, sodass ich inzwischen nur noch mit Ohrstöpsel neben ihm schlafe. Da man aber gerade im Alltag ausgeschlafen sein muss, hat das so nur bedingt Sinn. Wir lieben uns und für gewisse Dinge kann man sich ja auch... eeeh. Besuchen ^^. Aber zum Schlafen selbst ist das wohl die bessere Lösung.

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  8. Es ist nie einfach, wenn zwei stilistisch seeehr unterschiedliche Menschen ein Eigenheim planen ABER wenn man kleine Kompromisse macht, steht dem perfekten Haus einfach nichts mehr im Wege. Bei mir und meinem jetzigen Mann war es sehr ähnlich: Wir haben einen ultra modernen Flachbildfernseher, der vor einer wunderschönen Landhauscouch steht :-)
    Liebe Grüße!

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    1. Stilbruch - genau das macht es ja so interessant, wenn sie aufeinander prallen. Find ich sehr sehr schön!
      Wir werden uns übrigens gänzlich vom Fernseher verabschieden wenn wir erstmal fest dort sind.
      Liebe Grüße auch an dich!

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